Schon gewusst, dass…?

… dass Bienenwachs heller brennt als andere Wachsarten? Und dass das Lichtspektrum der Flamme dem der Sonne am nächsten kommt?

Ihr habt altes Bienenwachs, das sich nicht mehr zu Mittelwänden verarbeiten lässt und würdet daraus gern Kerzen gießen. Dann haben wir das Richtige:

Der Imkerverein Kirchlauter besitzt diverse Formen zum Kerzen gießen. Außerdem Formen, um Krippenfiguren und Christbaumschmuck aus Bienenwachs herzustellen. Diese können von unseren Mitgliedern zur Benutzung ausgeliehen werden.

Um eine Form auszuleihen, sendet Ihr eine Mail an unser Leitungsteammitglied Reinhold Stöhr rhstoehr@aol.com.  Hier teilt Ihr ihm mit, welche Form/-en (Nummer aus Spalte 1 im „Katalog“) Ihr haben möchtet und vereinbart einen Termin zur Abholung der Form/-en in Kirchlauter. Das Ausleihen ist für unsere Mitglieder kostenfrei.

Wichtig: Es können je Mitglied maximal fünf Formen gleichzeitig ausgeliehen werden!

Wenn Ihr die Formen abholt, vereinbart bitte gleich einen Termin zur Rückgabe der Formen mit Reinhold Stöhr.


… der 7. Dezember der Tag des heiligen Ambrosius, des Heiligen der Imker, Bienen, Wachszieher, …

… Lebkuchenbäcker, der Krämer, der Haustiere des Lernens und der Barkeeper ist? Außerdem ist er der Schutzheilige der Städte Bologna und Mailand. Dargestellt wird er mit Bienenkorb, Buch und Geißel.

In der katholischen und orthodoxen Kirche ist sein Gedenktag am 7. Dezember, dem Tag seiner Weihe zum Bischof. Die evangelischen Kirchen in Deutschland gedenken ihm an seinem Todestag, den 4. April.

Am 7. Dezember ist zugleich der „Internationale Tag des Honigs“.

Was ihn zum Schutzpatron der Imker gemacht hat, erzählt eine Legende: Der kleine Ambrosius – gerade mal wenige Wochen alt – schlummerte in seiner Wiege, als sich plötzlich ein Schwarm Bienen auf seinem Gesicht niederließ. Die Tiere drangen in seinen Mund ein, als sei er ihr Bienenstock. Doch sie taten dem Kleinen nichts zu Leide, sondern träufelten ihm sanft Honig ein und flogen nach einer kurzen Weile weiter.

Die Eltern von Ambrosius hatten das Geschehen mit Entsetzen beobachtet. Sie waren vor Schreck wie gelähmt. Dass ihr kleiner Junge unverletzt blieb, wurde als Zeichen seiner Bestimmung zur Heiligkeit und als Sinnbild für seine „honigsüße“ Sprache gedeutet. Ambrosius – übersetzt „der Unsterbliche“, abgeleitet von der Götterspeise Ambrosia aus der griechischen Mythologie – war nicht nur ein hervorragender theologischer Schriftsteller, sondern darüber hinaus ein charismatischer Prediger.

Warum gerade die Barkeeper sich einen Heiligen als Schutzpatron ausgesucht haben, der wie selten ein anderer die Askese als gottgefällige Lebensführung predigte, ist nicht geklärt. Rednergabe braucht man auf ihrer Seite des Tresens eigentlich nicht, eher schon die Fähigkeit, sich jeden Unsinn anzuhören. Möglicherweise sind aber die Bienen das „Missing Link“. Immerhin gibt es etliche Cocktails, die Honig enthalten. Darunter einer mit dem Namen „Honey Bee“, „ein dezent süßer, würziger Drink aus Cîroc Vodka, Captain Morgan Original Spiced Gold, Zitronensaft und Honig“.


… es am nächtlichen Sternenhimmel einen Bienenkorb gibt?

Der himmlische Bienenkorb – M 44 – 1000 Sterne im Herzen des Krebses

Es gibt nicht viele Sternhaufen, die Sie mit bloßem Auge am Himmel erkennen. Bekanntestes Beispiel sind die Plejaden im Sternbild Stier, im Volksmund als Siebengestirn bezeichnet und dann noch der Bienenstock-Sternhaufen.

Der Bienenstock-Sternhaufen ist eines der bekanntesten Deep-Sky-Objekte. Er ist für astronomische Anfänger sehr interessant zu erforschen und wird auch für erfahrene Astronomen nie langweilig.

Sternfreunde kennen ihn als Messier oder M 44 im Sternbild Krebs. Der französische Astronom Charles Messier hatte im 18. Jahrhundert einen Katalog von helleren Sternhaufen und Nebeln erstellt und darin dieses Objekt an vierundvierzigster Stelle aufgelistet.

M 44 ist mit knapp 600 Lichtjahren Abstand um einiges weiter entfernt als die Plejaden. Entsprechend weniger hell erscheinen seine Sterne. Im Messier-Katalog ist M 44 das dritthellste Objekt und nach den Plejaden das zweitnächste im Deep-Sky-Objekt im Katalog.

Dazu kommt, dass er mit einem geschätzten Alter von rund 730 Millionen Jahren im kosmischen Maßstab noch relativ jung ist.

M 44 ist mit bloßem Auge nur von einem dunklen Standort aus zu erkennen, aber auch dort nur andeutungsweise als verschwommener Lichtfleck.

Der Sternhaufen erstreckt sich über 1,6° des Nachthimmels, was ungefähr der Breite von drei Vollmonden entspricht. Er hat die perfekte Größe, um ihn mit einem Fernglas zu beobachten. Mit einem guten Fernglas kann man etwa 20 Sterne im Sternhaufen sehen. Wer Zugang zu einem Teleskop hat, kann bis zu tausend Sterne, die wie ein Bienenschwarm wirken, entdecken. Die hellsten Sterne im Bienenstock haben eine visuelle Helligkeit von 6 bis 6,5 mag und erscheinen bläulich-weiß. Unter ihnen gibt es einige gelbliche, kühle Rote Riesen, die im Teleskop sichtbar sind.

Das Sternbild selbst ist recht dunkel, liegt aber zwischen zwei markanten Tierkreissternbildern: Löwe im Osten und Zwillinge im Westen. Nördlich des Bienenstocks liegt das Sternbild Luchs und südlich das Sternbild Kleiner Hund.

Die traditionelle Methode, den Bienenstock zu finden, ist die Navigation nach hellen Nachbarsternen. So geht’s:

  • Beginnen Sie mit der Suche nach dem Großen Wagen, dem berühmten Asterismus des Großen Bären.
  • Finden Sie die beiden Sterne Megrez und Phecda, die den inneren Teil der Schale des Großen Wagens bilden.
  • Zeichnen Sie dann eine gedachte Linie durch die Sterne und verlängern Sie sie nach unten, bis sie auf den hellsten Stern in dieser Richtung trifft. Merken Sie sich die Position dieses Sterns – es ist Regulus im Sternbild Löwe.
  • Nun müssen Sie Pollux finden, einen der Zwillingsbrüder im Sternbild Zwillinge. Vielleicht wissen Sie schon, wo er am Himmel zu finden ist. In diesem Fall können Sie mit dem letzten Schritt der Anleitung fortfahren. Wenn nicht, folgen Sie uns Schritt für Schritt.
  • Kehren Sie zum Großen Wagen zurück und suchen Sie einen weiteren Stern im Asterismus – den Stern Merak, der die äußere untere Ecke der Schale markiert.
  • Zeichnen Sie eine gedachte Linie vom Stern Megrez (der sich im oberen inneren Teil der Schale befindet) zu Merak und verlängern Sie diese, bis sie auf den hellen Stern Pollux trifft.
  • Verbinden Sie nun den hellen Regulus mit Pollux durch eine gedachte Linie. Etwa in der Mitte zwischen den Sternen befindet sich der Bienenstock-Sternhaufen.

Der Bienenstock-Sternhaufen wird Ende Februar sichtbar und steigt im Laufe der Monate immer höher in den Himmel. Gegen Ende Juni verschwindet er unter dem westlichen Horizont, taucht aber Ende August wieder am östlichen Morgenhimmel auf. Er ist ein ideales Ziel für Amateur- und Profi-Sterngucker, zumal er sich nahe der Ekliptik bewegt und häufig mit den Planeten des Sonnensystems und dem Mond zusammentrifft.

Hier sind einige der kommenden Ereignisse mit M44:

Der Mond wird an folgenden Tagen neben dem Bienenstock-Sternhaufen zu sehen sein: 29.Dezember 2023, 25. Januar 2024, 22. Februar 2024, 20. März 2024

Am 31. Januar erreicht der Bienenstock-Sternhaufen mitten in der Nacht seinen höchsten Punkt am Himmel – auf halbem Weg zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang an Ihrem Standort. Dies ist die ideale Zeit, um den Sternhaufen zu beobachten.

Noch ein paar Fakten zu Messier 44

In der Antike wurde der Sternhaufen als Bienenstock oder Krippe dargestellt

Der Bienenstock-Sternhaufen verdankt seinen volkstümlichen Namen der Tatsache, dass dieser flauschige Sternenfleck einem Bienenschwarm ähnelt. Der andere Name des Sternhaufens ist Praesepe, was im Lateinischen „Krippe“ bedeutet. Die alten Griechen und Römer sahen in diesem Sternhaufen eine Krippe, an der zwei Esel (die Sterne Asellus Borealis und Asellus Australis) fraßen. Der Sage nach gehörten die Esel den Göttern Dionysos und Silenus, die auf ihnen in den Kampf gegen die Titanen zogen.

Der Bienenstock ist ein offizielles Staatssymbol

1996 beschloss der US-Bundesstaat Utah, den Bienenstock-Sternhaufen zu seinem offiziellen Staatssymbol zu machen. Der Grund für diese Entscheidung war, dass der Sternhaufen, der einem Bienenstock ähnelt, eine kosmische Version des bestehenden Staatssymbols von Utah, des Bienenstocks, darstellt. Utah ist auch für seinen klaren Nachthimmel bekannt, an dem der Bienenstock-Sternhaufen mit bloßem Auge zu erkennen ist. Bemerkenswerterweise kennt Utah auch einen Staatsstern: Dubhe.

Früher war M44 das Wetter-Omen

In der Antike wurde Messier 44 zur Wettervorhersage genutzt. Plinius sagte: „Wenn Praesepe bei klarem Himmel nicht zu sehen ist, ist das ein Vorzeichen für einen heftigen Sturm“. Allerdings gab es damals kaum Lichtverschmutzung, und heute können wir M44 mit bloßem Auge nur an dunklen Orten sehen.


Honigproduktion

Weltweit wurden 2021 rund 1,8 Millionen Tonnen Honig erzeugt. Größter Produzent war China mit 486 000 Tonnen. Es folgte die Türkei mit 96 300 Tonnen, der Iran kam laut FAO (Crops and livestock products/ Livestock Primary) auf eine Jahresproduktion von rund 77 200 Tonnen. Weitere große Produzenten waren Argentinien (71 300 Tonnen) und die Ukraine (68 600 Tonnen).

Quelle: Statistisches Bundesamt 06.03.2023